Dienstag, 22. April 2008

Eine unbeantwortete Interpellation

In einer Sendung vom Telebasel vom April 2006 teilte Herr Regierungsrat Wüthrich mit, dass er in Sachen Verein Wohngruppen Baselland/Casaviva, im Landrat die Interpellation eines Landratsmitgliedes, beantworten würde. Bis heute ist dies nicht geschehen. Interessanter Weise habe ich diese noche offene Antwort nicht mehr im Verzeichnis der hängigen Geschäfte des Landrates BL finden können.
Für interessierte Leser lohnt es sich nochmals im Archiv des Telebasel, die Sendungen
unter Verein Wohngruppen Baselland und Casaviva anzusehen.
Hört man die damaligen Aussagen und sieht man was in den letzten drei Jahren alles passierte, stehen einem die "Haare zu Berge".
Bresson und das Täli wurde über die Zahlungsunfähigkeit veräussert, die Migrosbank verlor viel Geld usw.
Nun ist das Täli gekündigt. Dies soll wohl auch nicht an die Oeffentlichkeit kommen.Die Verantwortlichen lassen die Liegenschaft verwahrlosen bis sie diejenige zurück geben müssen. Unglaublich und unfair.
Ist es nicht langsam Zeit, dass die Verantwortlichen Farbe bekennen und zur Rechenschaft gezogen werden? Was nicht so alles um des Geldes- und des Namenswillens
getan wird.
J. Hunziker

Samstag, 5. April 2008

INTERMEZZO

Auch ich bekam während Jahren von der problematischen Situation im Kinderheim Seltisberg, zwischen dem Vorstand und den Heimleitern mit.
Endlich ist es soweit und eine Betriebs-Fachkommission soll neu bestellt werden.
Auch der Verein Wohngruppen Baselland hatte in den Jahren 1991 bis 2002 eine Fachkommission welche aus einem Vorstandsmitglied, dem Heimleiter, verschiedenen Sozialpädagogen und Vertretern aus Jugendrat, Schule, Lehrlingsamt, KJPD und Wirtschaft bestand. Ueber all die Jahre war diese Fachkommission das strategische Gremium, welches Bindeglied zwischen dem Vorstand und der Heimleitung bildete. Es wurde gute und intensive Arbeit geleistet, und diese Kommission unterstützte die qualitative Arbeit, ebenso wurden strukturelle Ueberprüfungen und Veränderung an der Heimführung dort vorbereitet. Sie unterstützte den Verein Wohngruppen BL enorm.
Der Vorstand bemühte sich klar in erster Linie um die operative Ebene der Wohngruppen.
Nicht schlecht erstaunt bin ich heute, dass der Fachstellen-Leiter Rene Broder, welcher dieses Fachgremium als unnütz einschätzte, und massgeblich daran beteiligt gewesen war, dass dieses abgeschafft wurde, sich nun für eine solche Kommission stark macht.
Hätte der Fachstellen-Leiter unsere Fachkommission weiter bestehen lassen, wäre wohl
das Desaster im Verein Wohngruppen BL kaum entstanden.
Für das Kinderheim Seltisberg ist es nun wichtig, dass die geplante Betriebskommission, durch allfälligen Einsitz der Fachstelle, nicht in eine aehnliche Abhängigkeit wie die Wohngruppen BL gerät.
In unserem Falle verliess die Fachstelle klar die operative Aufsicht und begab sich in unverantwortlicher Art auf die strategische Ebene.
Herr Broder meint im Artikel der Basler Zeitung vom 5. April 2008, er hätte diktatorischer sein müssen, und stellt so ein Bild von partnerschaftlicher Begleitung dar.
Für mich steht nun klar die Gefahr im Raume, dass die Fachstelle in einem weiteren
Heim durch Macht, direkt strategisch einwirken wird, was meiner Meinung nach gezielt durch den Leiter angestrebt wird. Gelingt dieses Unterfangen könnten andere Heime im Kanton in eine ähnliche Situation gedrängt werden.

Die Fachstellen Leitung hat seit 2002 in der strategischen Entwicklung der,, Wohngruppen Baselland massivst, bestimmend eingewirkt, was zu einem Desaster führte, welches ich einmal mehr offen Darlegen möchte (siehe auch detaillierte Berichtersattung in meinen anderen Schreiben).

Ziel der Fachstelle war es die bestehende Institution zu verkleinern, sowie die Krisenstation St. Bresson zu schliessen.

Ende 2003 wurde durch ein Vorstandsmitglied, im Wissen der Fachstelle, durch eine Bilanz-Manipulation ein Defizit der Wohngruppen von ca. Fr. 250`000.--, der Kostenstelle, der Krisenstation St. Bresson angelastet.

Man warf mir betrügerische Buchhaltungsführung usw. vor und klagte mich für dieses Defizit beim Statthalteramt ein, da ich gemäss Vorstand die Krisenstation nicht ordnungsgemäss geschlossen hätte. Im März 2008, fast 4 Jahre später wurde endlich der Einstellungsbeschluss dieser Vorwürfe an mich verfügt.

Auf unmenschliche Art wurde ich über Krankheit in meine Entlassung gewzungen.

Nach meiner Krankschreibung mussten innert 5 Monaten 18 Jugendliche das Heim verlassen. Ein erneutes Defizit von ca. Fr. 500`000.-- entstand.

Der Vorstand entschied zusammen mit der Fachstelle für den Verein die Zahlungsunfähigkeit anzumelden. Zuvor wurden jedoch ca. Fr. 300`000.-- Vereinsvermögen (Kantons- und Bundesbeiträge) einem Schwarzkonto in Basel zugewiesen, obwohl der Vorstand zuvor sämtlich Einnahmen der Migrosbank, für den überzogenen Betriebkredit, schriftlich abtrat.

Der alte Verein wurde nicht statugengerecht geschlossen. Der gleiche Vorstand eröffnete einen neuen Verein, um so dem Schuldenberg zu entkommen.

Ca. Fr. 150`000.-- Klienten-Rechnungen, welche der Konkursmasse zugeführt hätten werden müssen vereinnahmte man einfach im neuen Verein.

Dem Betreibungsamt wurde eine falsche Liquidations - Bilanz vorgelegt. Nach
Versteigerung der Wohngruppe Täli und dem Verkauf von St. Bresson verblieb
ein Ueberschuss zu gunsten der Gläubiger von ca. Fr. 130`000.--.
In geschickter Art hat der neue Verein (gleicher Vorstand) den alten Verein betrieben, und den gesamten Ueberschuss eingesackt.
Die Migrosbank und ich als Gläubiger wurden geprellt und mit Verlustscheinen ausgestattet.

Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen wurde Herr Regierungsrat Wuethrich dazu gebracht, der Institution zur Schuldentilgung und zum Neuaufbau, Uebergangskredite
von 1 x Fr. 260`000.-- und 1 x Fr. 350`000.-- zu sprechen. Letzterer wurde bei Bekanntwerden im Landrat als Darlehen deklariert.

Unter absolut skandalösen Bedingungen wurden alle Mitarbeiter fristlos gekündigt, und mussten innert 3 Tagen neue Arbeitsveträge, teilweise zu schlechteren Bedingungen unterschreiben.

Nicht genug damit. Der Leistungsvertrag des neuen Vereines wurde angepasst.
Die Pauschale von Fr. 10`980.-- pro Jugendlicher und Monat wurde, um fast Fr. 4`000.-
angehoben, was ca. Fr. 650`000.-- Mehreinnahmen pro Jahr ausmacht.
Dieses Vorgehen ist unverständlich, da ja über die Schliessung der Krisenstation der Verein Einsparungen von Fr. 360`000.-- machte.
In der Leistunsvereinbarungssitzung vom Mai 2003 forderte ich eine Pauschalenerhöhung von ca. Fr. 1`200.-- pro Jugendlicher und Monat, um die Wohngruppen inkl. der Krisenstation in gesunde Bahnen zu führen, was durch den Fach-Stellenleiter abgelehnt wurde.

In den letzten 3 Jahren wurden durch Fachstelle und den Vorstand Millionen von Steuergeldern unnötig verpufft.

In den letzten Woche habe ich mehrere namhafte Personen im Kanton Baselland gebeten "meine fragwürdigen Geschichten" zu lesen, und mir gegenüber ihre Meinung dazu kundzutun.
Druchs Band fanden die Leser es richtig, dass ich die Misstände um den Verein Wohngruppen BL - Casaviva offen aufzeige.
Mehrere der Befragten empfahlen mir jedoch darauf zu achten, dass ich nicht durch weitere Kosten belastet werde, und zum Schluss trotz Richtigkeit, finanziell als
Verlierer darstehe.
Sie meinen, dass in die Geschichte um den Verein, der zuständige Regierungsrat, welcher über die Vorgänge bestens informiert ist, sowie die verantwortliche Fachstelle für Jugenhilfe massgeblich mitgemischt habe, mache die Sache für mich schwierig.
Ein massiver "Filz", gemeint sind Politiker und involvierte Aemter begünstige diese Entwicklung. Man schütze sich, Vertusche, Spanne zusammen und wolle der Wahrheit nicht in die Augen sehen.

Trotzdem wünschen mir die Befragten viel Kraft und Duchhaltewille für das Recht Offenheit zu fordern.

Abschliessend stelle ich fest, dass die deprimierenden Rückmeldungen an die Gesellschaft, einem Rechtsstaat der Schweiz, schaden und nicht Nutzen bringen.

Alt-Heimleiter: J. Hunziker